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Also zunächst einmal mussten wir feststellen, das der Wein in Argentinien noch besser ist als in Chile. Für gerade mal 8 bis 10 Peso (zur Zeit sind 3 Peso ca. ein US-Dollar) bekommt man Weine, die nicht mehr zu beschreiben sind. Leider sind diese Weine in Europa nicht zu bekommen, denn die Argentinier trinken ihn lieber selbst. Oh je, was sollen wir nur trinken, wenn wir wieder nach Starnberg kommen!?

In Malagüe haben wir uns im Touristen-Office beschwatzen lassen, uns doch Las Lenas anzusehen. Das Skigebiet sei dort viel besser als in Bariloche und außerdem noch günstiger. Also sahen wir uns das Tal an und fanden es toll. Jetzt wissen wir, wo wir unseren winterlichen Reise-Abschluss verbringen werden! Die Touristeninformationen in Argentinien sind übrigens fantastisch. Eigentlich kann man überall viel mehr Zeit als geplant verbringen und Abstecher nach hie und da machen.

In San Rafael genossen wir wieder mal eine Nacht in einer hausähnlichen Cabana bevor wir uns aufmachten nach Mendoza. Wir hatten Glück, selbst in Südamerika ist der 1. Mai ein Feiertag und die Straßen waren leer, als wir uns auf Hotelsuche machten. Und was macht man mit Kindern in einer großen Stadt? Natürlich in den Zoo gehen, wo wir dann endlich einmal den Kondor von Nahem betrachten konnten.

Nach Mendoza ging unsere Reise weiter entlang der 40ten Straße Richtung Norden. Irgendwo auf der Strecke schleppen wir einen liegengebliebenen Pickup von Zigeunern ab. Kurz vor San Jose de Jachal kommen wir auf den fertigsten Campplatz überhaupt. Trotzdem grillen wir mal wieder und nehmen am Morgen ein Bad im lauwarmen Fluss. Die Fahrt geht weiter über Chilecito und Belen. Am Rio Belen entlang gibt es wunderschöne Felsformationen, eine davon heißt Teufelsschlund und lädt zum klettern ein. Überhaupt unterscheidet sich die Landschaft kaum noch von den berühmten Nationalparks in Utah, nur sind die meisten Plätze hier eintrittfrei!

In Salta hält uns nichts, die Stadt ist laut und voller Verkehr. Unsere Unterkunft ist zwar ein riesiges Zimmer, doch nachts haben wir das Gefühl mitten auf der Straße zu liegen. Am nächsten Tag besorgen wir noch ein neues Gesundheitszeugnis für den Grenzübertritt nach Chile und machen uns etwas gerädert auf in Richtung Paso Sico. Es geht an tollen Vulkanen, Hochebenen und verlassenen Dörfern sowie einigen Inka-Ruinen vorbei. Die Kids schlafen ein, so beschließen wir weiter bis Olacapato zu fahren. Wir campen hinter der Schule, denn es gibt hier sonst nichts. Valentin hat etwas Kopfweh, Valerie ist weinerlich und wir haben Herzklopfen. Kein Wunder, wir befinden uns auf 3.800m Höhe und sind nicht gerade angepasst. Daniel meint es wäre besser, wir würden wieder tiefer hinabfahren. So kommen die Kids in den Genuss, hinten im Auto schlafen zu dürfen, während wir uns weiter durch die Nacht zur Grenzstation am Paso Sico quälen. Die Argentinier würden uns rauslassen, doch die Chilenen arbeiten jetzt nicht mehr. So müssen wir hier bleiben und lernen 2 Schweizer Paare kennen, die wegen eines Kupplungsschaden schon seit vier Tagen hier oben festsitzen. Die Nacht war etwas unruhig, doch alle überstehen die Höhenanpassung ohne große Probleme.

Am folgenden Tag erleben wir unseren ersten Grenzfrust. Über zwei Stunden dauert die Abwicklung bei den Chilenen und wir sind am Ende all unsere costaricanischen Hölzer los. Das tote Material könnte ja irgendwelche Würmer oder sonstige Parasiten nach Chile einschleppen. Abgesehen davon, das das Holz bereits Monate ausgetrocknet ist, gäbe es für eventuelle Überlebende überhaupt keine Nahrungsgrundlage in Chile. Leider interessiert das den Zöllner überhaupt nicht und er erlegt uns sogar noch einen Tierarztbesuch bei der staatlichen Gesundheitsbehörde wegen Tawney auf. Sie könnte ja am letzten Tag noch etwas aufgeschnappt haben. Genervt fahren wir nach San Pedro de Atacama. Trotz der vielen Touristen haben wir einige schöne Tag und sehen die trockenste Wüste der Welt, Flamingos, das Valle de Luna mit seinen Sanddünen, die die Chilenen am Wochenende zum Borden nutzen. Wir gehen schwimmen im nahegelegenen Bad, eine Wohltat in dieser staubig trockenen Gegend. Nur der Geysir El Tatio bleibt uns verborgen. Beim ersten Anlauf wurde das Auto so heiß, weil sich die Wasserheizung gelöst hatte und die Schläuche abdrückte. Nebeneffekt war, das die bereits zigmal geklebte Naht des Kühlwasserbehälters auch wieder aufsprang. Wieder geschweißt und geklebt machten wie einen weiteren Anlauf. Doch es war Mittag und die Temperaturanzeige ging wieder gefährlich in die Höhe. Das war uns zu riskant, also fuhren wir weiter nach Calama , wo wir in eine Werkstatt wollten und außerdem das mit Tawney erledigen sollten. Die staatlichen Tierärzte waren alle auf Fortbildung bis Donnerstag und bis dahin wollten wir schon in Bolivien sein. Der Gesundheitscheck blieb uns erspart und das Auto wieder mal nur notdürftig repariert.

So besuchten wir noch die größte Kupfermine der Welt in Chuquicamata. Wir waren alle sehr beeindruckt von den tollen Monsterkippern, den Brennöfen und der Riesengrube. Das Dorf Chuquicamata soll übrigens angeblich wegen gesundheitlicher Gefährdung der Menschen bis 2005 umgesiedelt werden. Intern braucht die Mine den Platz entweder um die einzelnen Gruben zusammenzuschließen, oder um die riesigen Mengen an Gesteinsschotter abladen zu können. Die Bevölkerung wandert letztlich vom Regen in die Traufe, denn selbst im 50 km entfernten Calama soll das Wasser noch Arsen verseucht sein.

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