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Lange waren wir nun schon auf dem Weg in den Süden, wo wir einige der bekanntesten Nationalparks von Chile/Argentinien besuchen wollten. Die erste und äußerst freudige Überraschung war, dass uns Wind und Wetter wohl gesinnt sein sollten. Wie oft hatten wir nicht gehört, wie stark es stürmen soll, wie viel es die ganze Zeit regnete usw. 90 km/h Wind, den wir an 2 Tagen hatten, fanden wir noch nicht extrem und die paar Tage Wolken und teilweise leichter Regen waren locker wegzustecken, denn zumeist hatten und haben wir fast schon Kaiserwetter. Am herrlichsten empfanden wir die Sonne und den blauen Himmel in Feuerland. In und um Ushuaia, dem Ende der Welt, konnten wir so wunderschöne Aussichten auf Gipfel der südlichen Anden, auf Inseln in der Magellanstraße und natürlich auf den Beaglekanal machen. Für unsere Nichtbiologen: Beagle war der Name des Schiffes, auf dem Charles Darwin seine epochemachende Reise mit Kapitän Fitz Roy machte. Tja, und Fitz Roy ist nun auch der Name eines wunderschönen Berges, den wir von Perito Moreno kommend kurz vor El Calafate tatsächlich noch sahen. Vielen ist er auch unter dem Namen Chalten bekannt und steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Cerro Torre, ein kletter-geschichtsträchtiger und sehr schwierig zu erklimmender Berg. Er ist nicht nur technisch schwer, sondern meist auch noch in schlechtestes Wetter gehüllt- was für die ganze Gegend um El Calafate gelten soll. So war es wieder einmal um so erstaunlicher, dass, als wir auf einer Bootstour zu den größten Gletschern dieser Welt im NP Los Glaciares, wieder einmal so schönes Wetter hatten, wie seit 4 Monaten dort nicht mehr gesehen. Es würde die Homepage sprengen, wenn wir euch alle Fotos zeigen würden, die wir bei der Gelegenheit machten- immerhin verdanken wir dieser Fotoorgie unser neues „Titelfoto“. Dieser supersonnige Ausnahmetag war dann auch schuld daran, dass wir den berühmten „Perito Moreno“- Gletscher nicht mehr sooo wahnsinnig fanden- obwohl keiner unserer Alpengletscher ihm gleich kommt.

Weiter ging es (kurz mal wieder rüber nach Chile) zum NP Torres del Peine, dessen Bilder mich schon seit Jahren faszinierten. Das Wetter war auch wieder gut und wir verbrachten 2 wunderschöne Nächte hier. Doch dem Aktionismus, uns Pferde für eine längere Tour auszuleihen- wie seit langem angedacht, erlagen wir dann doch nicht mehr. Irgendwie hatten wir schon so viel gemacht in der Zeit davor, dass es uns nur wenig reizte. Und natürlich befürchteten wir, dass das Wetter tatsächlich umschlagen könnte. Nicht einmal mehr eine längere Wanderung machten wir hier, diesmal jedoch, weil uns die Kinder am geplanten Tag dermaßen nervten (gibt’s denn so was!), dass wir einfach meinten: „So nicht!“.

Und ab ging die Post. Endlich, endlich wollten wir den Süden erlangen, bevor wir ihn womöglich noch aus der Planung strichen (wegen den Wetterhorrormeldungen...). In Villa Tehuelches verbrachten wir eine lustige Nacht auf dem Gemeindecampingplatz. Obwohl es regnete und windete fühlten wir uns pudelwohl- vergnügt stellten wir fest, was wir inzwischen, und vor allem die Kinder, für Outdoor-Profis sind.

Puerto Montt ließen wir rechts liegen und fuhren über den „Estrecho de Magallanes“ nach Feuerland rüber. Über die übliche Piste, diesmal dichter Nebel und leicht matschig, fuhren wir über die Grenze nach Rio Grande in Argentinien. Hier gönnten wir dem Bremach bei einer echten IVECO-Werkstatt mal wieder einen kompletten Service. Und er hatte es nötig! Die letzten 7000 km seit Santiago hatten wir ca. 5500 km auf Pisten unterschiedlichster Beschaffenheit verbracht. Da konnten sich sogar die Schrauben einer Kardanwelle lösen! Ein nettes Mitbringsel aus Zentralamerika entdeckten wir dann noch im Luftfilter; ein kleiner Gecko hatte hier luftgetrocknet seine letzte Ruhe gefunden (na ja, bei 80db und mehr wohl nicht wirklich ruhig...)

Hier in Rio Grande, wo wir wieder sind, wartete dann noch eine nette Überraschung auf uns: Das Hotel Argentino, eher eine Herberge, bekam von uns die Bewertung „Gemütlichstes Hotel der Reise“, was sehr an der Besitzerin Graciela liegt. Nicht umsonst sehen wir hier noch oder wieder Reisende, die wir schon vor einer Woche hier sahen. Graciela war es dann auch, die sozusagen unseren Plan für die Gegend Ushuaia festlegte, wo wir anschließend hinfuhren. Im Nationalpark gingen wir endlich mal wieder wandern, genossen phantastische Blicke, gingen in ein kleines nettes Museum, tranken dazwischen mal wieder „Cappuchino“ und ließen uns „Fin del Mundo“ in den Pass stempeln. Auf der ersten Estancia Feuerlands, Haberton, sahen wir uns die gesammelten Meeressäugerskelette an und fuhren auf dem Beaglekanal zu einer Pinguinkolonie, bevor wir wieder einmal auf einem einsamen und wieder einmal so malerischen Camping die letzten aktionsreichen und ausgefüllten Tage ausklingen ließen.

Nun geht es wieder nach Norden. Bis zur Peninsula Valdez, mit einer Fauna, die ich schon vor 13 Jahren bestaunen wollte, erwarten wir nichts besonderes- was wir allerdings schon oft meinten. Dann geht’s  wieder in die Cordillera von Chile/Argentinien und immer weiter nach Norden und hinein nach Bolivien und später Peru......wenn wir unsere Pläne nicht ändern sollten. 

Es gibt hier einen Spruch, dass wer einmal von den Calafate-Beeren (ähnlich wie unsere Blaubeeren) kostete, der würde immer wieder zurück nach Patagonien kommen.

 

Und wir aßen sehr viele!

 

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